1717 wurde in Preußen von König Friedrich Wilhelm I. die allgemeine Schulpflicht eingeführt. 1763 erließ Friedrich II. das General-Landschul-Reglement, in welchem die allgemeine Schulpflicht vom 5. bis 13. Lebensjahr, die Schulorganisation, Lehrerausbildung und ein Lehrplan festgelegt wurden.
Anfang bis Mitte des 19. Jahrhunderts war es Aufgabe des jeweiligen Küsters, die Kinder des Gutsbezirkes Kleinmachnow und des Dorfes Stahnsdorf zu unterrichten. 1879 übernahm der erste examinierte Lehrer das Amt. Die Schülerzahl beider Orte stieg bis zur Jahrhundertwende auf über 200, die Wirtschaftskraft der Stahnsdorfer Bauern wuchs. Daher brachten Anfang des 20. Jahrhunderts die hiesigen Gemeindevertreter den Bau einer eigenen Schule auf den Weg. Nach der Beschlussfassung dauerte es 11 Monate bis zur Fertigstellung, der Bau kostete 150.000 Reichsmark und wurde aus eigenen Mitteln finanziert.
Am 27. April 1908 wurde die vierklassige Gemeindeschule feierlich eingeweiht. Der Gemeindevorsteher Albert Liefeldt übergab den Schlüssel für Schule und Turnhalle, welche die erste Schulturnhalle im damaligen Kreis Teltow war.
Das schöne backsteinfarbene Schulgebäude hatte die Kriege weitestgehend unbeschädigt überstanden. So konnte am 3. Juni 1945 der erste Unterrichtstag nach dem 2. Weltkrieg erfolgen. Unterrichtet wurden 603 Jungen und Mädchen in 17 Klassen von 17 Lehrern. Bald machte die wachsende Schülerzahl und anhaltende Raumnot zweischichtigen Unterricht nötig. Da ein Schulneubau zu dieser Zeit nicht möglich war, wurde mit dem Ausbau des Dachgeschosses begonnen, wodurch ab 1951 drei zusätzliche Klassenräume zur Verfügung standen. Eine 1963 errichtete Baracke schuf drei weitere Klassenräume.
Einen grundlegenden Umbau erfuhr die Schule 1972 mit einem weiteren Ausbau des Dachgeschosses. Leider ging durch die Ausführung die charakteristische Ansicht der Schule verloren. Darüber hinaus wurde das eigentliche Ziel, die Kapazität der Schule mit einer Aula und weiteren Unterrichtsräumen zu erhöhen, nicht verwirklicht. 1984 wurde das umgestaltete Schulgebäude neu verputzt und erhielt damit das heutige Aussehen.
Am 22. November 1985 erhielt die Schule den Namen "Albert Wiebach".
Mit der Grenzöffnung am 9. November 1989 begann auch für die Schule eine aufregende Zeit. Mit Beginn des Schuljahres 1991/92 erhielt die Schule das Profil einer Gesamtschule und wurde mit Beginn des Schuljahres 1994/95 eine Ganztagsschule.
Ab Februar 1995 konnte ein modern eingerichteter naturwissenschaftlicher Fachraum genutzt werden, eine moderne Heizungsanlage wurde eingebaut, die Fußböden und die Möbel erneuert.
Am 24. Juni 1995 erhielt die Schule im Rahmen ihres ersten Schulfestes den Namen "Lindenhof-Gesamtschule Stahnsdorf".
Obwohl der Lindenhof-Gesamtschule als Ganztagsschule besondere Bedeutung zukam, kam es wegen fehlender 7. Klassen zur Beendigung der Lehrtätigkeit im Schuljahr 2006/07 und der Umrüstung der Oberschule zur Grundschule, die mit Beginn des Schuljahres 2007/08 mit zwei ersten Klassen den Schulbetrieb wieder aufnahm.
Heute ist die Lindenhof-Grundschule Stahnsdorf eine zweizügige Grundschule.
Quelle: Festschrift "100 Jahre Lindenhof-Schule 1908 - 2008"